Von Friedrich Dürrenmatt bis «Schach matt»…

Die Spielgruppe Trümmerfeld ist ein ganz spezieller Schachklub. Dies darf der Ver­fasser dieser Chronik, der sich dem Verein im Januar 2022 als Aktivmitglied (mit 0 ELO-Punkten notabene) angeschlossen hat, guten Gewissens behaupten.

Viele Männer und Giedre aus Litauen (weitere Aktiv-Schachspielerinnen sind herzlichst willkommen) sind in vier Mannschaften aktiv. Einige sind wahre Koryphäen, einige – wie Herr Jordi Küng – bewegen einfach die Figuren hin und her – bis es wie auf einem Trüm­merfeld aussieht. Eben – nomen est omen.

Auch die Nachwuchsförderung ist ein Merkmal der «Trümmerfelder». Es ist dem Vorstand um Präsident Andreas Christian sowie den Vorstandsmännern Mike Gosteli und Martin Birchmeier zu verdanken, dass montags und am Freitagnachmittag jeweils bis zu 30 Kin­der und Jugendliche das Schach-ABC erlernen. Merci an Euch allen, denn wir «Oldies» sind die Gegenwart, die Zukunft sind all die Mädels und Jungs, die sich mit Enthusiasmus dem «königlichen Spiel» widmen.

Theater + Schach = Kultur

SGT-Schachspieler sind nicht nur im Spiel kreativ und innovativ, sondern man versucht, auch neue Wege zu gehen, um das Schachspiel einer breiteren Bevölkerung näher zu bringen. Und so entstand die Idee, dass «Schach goes to the Theater». Seit Oktober fin­det jeweils am Donnerstagnachmittag (ab 14 Uhr bis 16 Uhr) – alle zwei Wochen – im Foy­er des Theater Basel ein Spielnachmittag statt. 

Dass diese «Liaison» zwischen Theater und der SG Trümmelfeld zustande gekommen ist, verdanken wir Yossi, dem Sohn unseres Mitgliedes Thomas. Im Theater Basel engagiert, hat er es ermöglicht, dass wir im Foyer über eine superbe Infrastruktur verfü­gen, welche das Schachspielen ermöglicht. Und war eine Idee und Fernziel, ist schneller Tatsache geworden. Am Samstag, den 17. Dezember 2022, findet das 1. Theater-Foyer-Schachturnier statt (siehe Flyer).

Auch Friedrich Dürrenmatt…

Diesen Schweizer Schriftsteller muss man nicht vorstellen. «Dürrenmatt» gehört zur Pflichtlekstüre aller Schüler – egal, welche Stufe und Schule man auch besucht hat. Kein Theater auf dieser Welt, das nicht Werke von diesem kritischen Zeitgeist spielt. Und Lean, dieser vielbelesene Mann, hat mir einen Ausschnitt aus dem NZZ Magazin gesandt, des­sen Titel lautet: «Er opferte seine Figuren wie Bauern auf dem Brett». Wir zitieren den ersten Abschnitt der NZZ-Chronik: 

Friedrich Dürrenmatt liebte das Schach. Wie es sein Werk prägte, zeigt das Centre Dür­renmatt in einer verblüffenden Ausstellung.

Ob Dürrenmatt ein guter Schachspieler war? Schwer zu sagen. Ein Spiel von ihm ist nicht überliefert. Jedoch gibt es ein Foto einer Partie mit seiner ersten Frau Lotti. Um eine Ein­schätzung gebeten, sieht Richard Forster – Schweizer Schachhistoriker und internationa­ler Meister des Spiels – den Schriftsteller im Vorteil. Ein späterer Sieg wäre dann aller­dings weniger auf Dürrenmatts herausragende Qualitäten zurückzuführen gewesen. Ge­wichtiger waren vielmehr die Schnitzer seiner Gattin, die sich just im Moment der Aufnah­me anschickt, Zitat Forster, «mit einem Turmzug einen weiteren Fehler zu begehen».

Kurzum: Literatur/Theater und Schach = Kultur. Und ergänzen sich perfekt. Bis zum nächsten Donnerstag im Foyer des Theater Basel.

                                                                                                                                  Jordi Küng

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