Kaum war das 1. Foyer-Schachturnier im Theater Basel beendet (nochmals explizit ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden sowie ein grosses Merci an die Organisatoren und Helfer), stand der nächste Anlass auf dem Programm
Es galt, den Weg vom Theater Basel über «den Bach» unter die Füsse oder Räder (Tram, Velo) zu nehmen. Treffpunkt war eine Lokalität, welche es seit über 50 Jahren in Basel gibt – und die doch fast niemand kennt.
«Das Sementeira» – oder politisch korrekt: Sociedada Galega Sementeira: Das galizische Kulturzentrum, das eine öffentliche Lokalität ist und durch eine authentische Küche glänzt. Kein Schnick Schnack, keine Effekthascherei, sondern ein natürliches, erdiges Ambiente.
Und 28 Trümmerfelder, mit einigen «Fremden» (Gustav, welcher die Kategorie B gewann oder Yossi, welches als Theater-Mitarbeiter überhaupt das Turnier im Foyer ermöglicht hatte), die längst Freunde sind, tauchten in ein Lokal hinein, an dem viele Menschen seit Jahrzehnten vorbeifahren/laufen und nicht wissen, welchen Reichtum es beinhaltet.
Das fängt mit Ramon Carreira an, dem Jahrzehnte-Präsidenten des Sementeira (gewisse Parallelen bezüglich Amtszeit zu unserem Andreas Christen sind gegeben), ohne den es diesen Verein nicht mehr geben würde. Dass er als leidenschaftlicher Koch fünf Stunden lang alleine in der Küche stand und eine Paëlla kreierte (siehe Fotos), welche 30 Personen begeisterte, sei dezent erwähnt. Nicht zu vergessen, Enrique (den ich liebevoll Heinrich) nenne. Ein Kellner von der Sohle bis zum Scheitel – und dafür braucht er weder Dress noch Gilet und schon gar nicht weisse Handschuhe. Auch Manuel, den ich nicht kannte, war ein aufmerksamer Servicefachmann. An diesem Abend haben er und Enrique einige Kilometer «abgespult».
Auch Wünsche wie vegane Gerichte (für Lukas und Frau Bollinger) oder ein gutes Stück Fleisch für Heinz(der beste Turnierleiter auf diesem Planeten) wurden erfüllt – und auch das Flüssige fand guten, ja sehr guten Anklang.
Dieser Anlass war Beweis dafür, dass ein Schachverein keine Ansammlung «von alten Jungs» ist, sondern eine lebendige Gemeinschaft sein eigen nennt. Trümmerfeld befasst sich schon im Kerngeschäft mit 32 Figuren auf 64 Feldern – aber die SG Trümmerfeld ist zugleich auch eine Institution, in der jedermann/frau willkommen ist. Bestes Beispiel hiefür sicher Astrid und Thomas Lutz mit den beiden Kindern. Was einst an einem Donnerstagnachmittag, per Zufall, im Foyer des Theater Basel begann, wird damit enden, dass die SG Trümmerfeld zwei neue, sehr starke Aktivmitglieder haben wird. Und das Gesellige dürfte auch ganz nach dem Geschmack der beiden Deutschen gewesen sein.
Nach zwei Jahren «Pause» (der Pandemie wegen), ist Trümmerfeld aktiver denn je. Beim «Königlichen Spiel», wo vier Mannschaften um Punkte spielen. Einige tun dies auf sehr hohem Niveau (mit Mario gehört auch ein liechtensteinischer Olympionike zur Trümmerfeld-Elite), andere mit sichtlichen Fotschritten, während andere immer bemüht sind und noch viel «Schachpotenz nach oben haben».
Eigen war allen, dass es ein Samstagabend wurde, der die Erwartungen aller vollauf erfüllt hat. Ich getraue mir, dies so klar zu schreiben. Und wer spontan, alleine, zu zweit oder in seinem persönlichen Umlauf Lust auf eine authentische Paella, auf frischen Atlantik-Fisch oder echte galizische Küche verspürt – an der Wettsteinallee 141/Ecke Kienbergerstrasse wird er fündig. Er/Sie kommt als unbekannter Gast – und geht als Freund des Hauses heim.
Jordi Küng








